Zur Zeit ist jedes fünfte Mädchen unzufrieden mit seinem Körper. Aber auch der Anteil der unzufriedenen Jungen oder Männer steigt. Schönheitsideale entfernen sich immer weiter von einem gesunden, natürlichen Körper. Trotz einer einer scheinbar intakten Familiengemeinschaft kann es beispielsweise bei einem streng leistungsorienterten Umgang, fehlender Anerkennung oder mangelhafter Unterstützung zu einem gestörten Körperbild und einer Essstörung kommen, die oft mit emotionalen Stimmungsschwankungen einhergehen.
Deshalb ist es sehr wichtig in der Anamnese die Ursachen soweit wie möglich ehrlich zu überprüfen, denn danach wird sich der Therapieweg ausrichten.
Hier werde ich die häufigsten Störungen nur kurz ansprechen. Genaueres können wir dann individuell bei einem gemeinsamen Treffen besprechen. Es muss auch nicht jeder Dicke oder Dünne zwingend eine Essstörung haben.
Anorexia nervosa (Magersucht)
Gekennzeichnet von einer deutlichen Gewichtsabnahme, die mit voller Absicht (Abführmittel, Sportsucht, Erbrechen...) herbei geführt wird. Der gedankliche Fokus ist auf Diäten, Kalorien und ähnliches gerichtet. Wie im obigen Bild sehen sich solche Menschen als zu dick und sind scheinbar unbelehrbar (Körperschemastörung). Das angestrebte Wunschgewicht ist viel zu niedrig.
Folgen bei dieser Form sind nicht nur seelischer Natur. Es kann nach konsequenter Fehlernährung auch zu ernsthaften Krankheiten und lebensbedrohenden Zuständen kommen. Daher ist es sehr wichtig, bei solchen Erkrankungen zusätzlich einen Hausarzt in die Behandlung des/der Erkrankten mit einzubeziehen, um die körperliche Komponente abzudecken. Selbstverständlich nach Absprache mit dem Klienten, so dass Patient, Therapeut und Arzt gemeinsam arbeiten.
Häufige Symptome sind Perfektionismus, Rigidität (Sturheit), Kontrollsucht, Geiz, Müdigkeit, Depressionen und anderes.
Folgen können unter anderem Stoffwechsel-, Hormon- und Verdauungsstörungen, Blutdruckschwankungen, Abnahme der Knochendichte, Herz- und Kreislaufprobleme sein.
Bulimia nervosa (Ess-Brechsucht)
Eine Erkrankung, die lange Zeit nicht erkannt wird, da solche Menschen für ihre Umwelt meistens unaufällig sind und ihre Fressanfälle im Verborgenen stattfinden.
Von einer Erkrankung spricht man, wenn 2-3 mal wöchentlich, über mindestens 3 Monate, in regelrechten Fressattacken große Mengen kalorienreicher Nahrung aufgenommen werden, die dann durch Erbrechen, radikalen Diäten, Abführ- oder Entwässerungsmittel wieder ausgeschieden werden. Auch in diesem Fall liegt häufig eine Körperschemastörung vor.
Häufige Symptome sind Perfektionismus, schwarz-weiß Sicht ohne Graustufen dazwischen, Selbsthass, Depressionen, übersteigertes Schamgefühl.
Folgen können unter anderem Speiseröhrenschäden, Magenprobleme, Mineralstoffmangel, Hormonstörungen, Herzprobleme sein.
Binge Eating Disorder (Ess-Sucht)
Von einer Erkrankung spricht man, wenn über mindestens 6 Monate hinweg in Heißhungerattacken sehr schnell große Mengen kalorienreicher Nahrung aufgenommen werden, ohne dass wirklich Hunger vorhanden war. In der Folge leiden die Patienten oft unter Scham, Depressionen und Ekel über sich selber. Im Unterschied zur Bulimie werden keine Maßnahmen gegen die Gewichtszunahme wie Erbrechen oder Sport getroffen.
Die Folge ist Adipositas, die mit Atemnot, Bluthochdruck, Rückenschmerzen, sexuellen Problemen, Herzerkrankungen und anderem einhergehen kann.
Natürlich gibt es noch weitere Erkrankungen im Zusammenhang mit Essstörungen. Diese Seite erhebt aber keinen Aspruch auf Vollständigkeit, mir geht es lediglich darum einen kleinen Überblick zu geben.
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